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Die Gärten des M. Foucault

Inhalt

Teppiche sind Gärten. Alles scheint mehrdeutig, fremd, poetisch, rätselhaft. Wir hören einen Schöpfungsmythos, woher? Irgendwoher. Am Anfang war Wasser. Silberfuchs legt ein Haar von Coyote aufs Wasser und so entsteht die Welt. Was hat das zu tun mit dem, was wir sehen? Drei undefinierbare Wesen mit gestrickten Masken über dem Kopf sitzen nebeneinander, in Teppiche gehüllt. Was könnten sie sein? Beduinen? Trolle? Wilde? Ein neues Volk, ein neues Land, kreiert von den zehn Schauspieler*innen aus Hannover. Das Volk der Motten im Land der Teppiche. Sie reden in einer unverständlichen Sprache miteinander, kleinen, huschenden Lau-ten. In ihre Welt dringen Menschen. Sind das Höhlenforscher? Entdecker? Sehr wissenschaftlich wirken die nicht. Das sind die Trickser, die Ausbeuter, auf der Suche nach dem fliegenden Teppich.
Sie machen wenig Worte, sie reden mit den Körpern. Die fünf Schauspielerinnen und fünf Schauspieler haben zwei Wochen improvisiert, und was man mit Teppichen auch nur machen kann, das zeigen sie. Sie sind locker und beweglich, sie machen Slapstick und Pantomime, zeigen groteske Szenen, wechseln ständig die Rollen, vom Trickser zur Motte und zurück. Einfach die Strickmaske drüber gezogen und fertig. Das gibt ein schönes Verwirrspiel, das man nicht immer durchschauen muss. Alternativ genießt man die Musik, die seltsame Menagerie, die verrückten Szenen.
Was aber ist nun mit M. Foucault? Der „erfand" die Heterotopie - Orte, die nicht eindeutig sind. Das sind hier die Teppiche, im Winter ein Teppich, im Sommer ein Garten und alles Mögliche zwischendrin. Ein Regenteppicn, eine Arche Noah...
Geht es hier womöglich darum, dass die Schauspieler Räume erfinden, Sehnsüchte verfolgen? Ihre Fantasie laufen lassen, der ihre Körper folgen? Ja, Teppiche können Gärten sein. Und die Schauspieler tanzen in den Gärten des Herrn Foucault. Bis eine neue Utopie lockt. Eine Frau und ein Mann verlassen langsam die Bühne, während sie einen Dialog sprechen (nach Bernard-Marie Koltès). Er fängt an, sie vollendet seine Sätze. „Ich möchte nach Afrika - in den Schnee. Niemand weiß, - dass es in Afrika schneit. Und es gibt weiße Nashömer, - die unter der Schnee durch den See gehen." Nashörner im Schnee, das können Teppiche nicht sein.
Ulrike Kahle-Steinweh

BESETZUNG

Es spielen: Veronique Coubard, Lukas Beeler, Leandra Enders, Justin Hibbeler, Emily Klinge, Clemens Krause, Paul Lonnemann, Leo Mathey, Cara-Maria NaglerNora Rebecca Wolff

Künstlerische Gesamtleitung: Stephan Hintze
Bühnenbild: Max Becker
Kostüm: Sarah Schmidt und Amelie Müller
Komposition und Sounddesign: Lukas Blecks

Das Projekt ist eine Kooperation mit der Hochschule Hannover, Studiengang Szenografie - Kostüm - Experimentelle Gestaltung und dem Jazz, Rock, Pop Institut der HMTM Hannover

Dank gilt der CULT Stiftung für die Ausschreibung eines Solopreises im Rahmen des choreografischen Projekts 2017

ZUR PRODUKTION

Ein choreografisches Projekt des 3. Studienjah-res Schauspiel in Kooperation mit dem Studiengang Szenografie-Kostüm der Hochschule Hannover und dem Studiengang Popular Musik der HMTMH
Premiere: 10. Mai 2018 im Studiotheater
Expo Plaza, Hannover
Ursprüngliche Fassung: ca. 60 Minuten
17 Aufführungen

INFORMATIONEN

Wiederaufnahme-Premiere am 13. Juni 2019
Weitere Vorstellungen: 14. und 20. Juni 2019
Jeweils um 19:30

Kritiken

BILDERGALERIE

Fotos: Stephan Hintze

Premiere: 10. Mai 2018
Weitere Vorstellungen: 11., 12., 17., 18. und 19. Mai 2018

Nach der Vorstellung am 11.5. findet die öffentliche Verleihung des Schauspiel-Solopreis der CULT-STIFTUNG statt.

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