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Schiller lesen – Maria Stuart

BESETZUNG

EIN PROJEKT DES 3. JAHRGANGS SCHAUSPIEL (2006)
Mit: Isabelle Barth, Natalie Hanslik, Birte Rüster, Johanna Paliatsou, Jona Mues, Robin Sondermann und Christian Feist

Regie: Jan Konieczny
Kostüme: Tatjana Kautsch

ZUR PRODUKTION

Die ursprünglich für eine intime, von den Zuschauern umgebene Arena-Bühne konzipierte Aufführung des 3. Jahrgangs wurde um 40 Minuten gekürzt. Sie hatte am 16. November 2006 im Studio Theater an der Expo-Plaza Premiere, wurde 16-mal gezeigt, gastierte in Lodz und beim Internationalen Schauspiel-schultreffen in Brünn.
Im Halbdunkel ein paar Tische und Stühle mit Lampen - nichts sonst. Eine kleine Gruppe von Schauspielstudenten schmökert in Reclam-Heftchen. Aus dem privaten Lesen von Schillers Trauerspiel wird halblautes Sprechen, das Reden - nun engagierter - gleitet sichtbar über ins Spielen. Beim versuchsweisen Hineintasten in den Text steigert sich der stimmliche Ausdruck zu einem intensiveren körperlichen, die Figuren des Stücks ergreifen sozusagen die Lesenden, reißen sie hinein ins Drama. Hier wurde es buchstäblich über die Sprache erzählt und nahm doch auf interessante und doppeldeutige Weise Bühnengestalt an: Die beiden rivalisierenden Herrscherinnen - Elisabeth I. von England und die Schottenkönigin Maria Stuart - waren doppelt besetzt. Beim Kampf um die Krone wetteifern die Konkurrentinnen auch als Spielerinnen um die Aufmerksamkeit im Rampenlicht, nehmen einander Worte aus dem Mund, schnappen sich Paradesätze weg. Sie verkörpern ebenso das Gespaltensein und die emotionale Widersprüchlichkeit der beiden gegensätzlichen Frauen-Persönlichkeiten, wobei die sprachliche, weniger die psychologische Interpretation dominiert. Beider Monologe werden zu verzweifelten Zwiegesprächen mit sich selbst. Ihre männlichen Partner als schattenhaft-sinistre Agenten im Hintergrund erzeugen die Atmosphäre eines Polit-Thrillers mit Verhör-und Tribunal-Szenen. Mortimer schlägt auch brutal zu, vergewaltigt Maria in jähem Ausbruch der ständig lauernden, latenten Gewalt. Das von Kraft, Lautstärke und Leidenschaft getragene, auch Inszenierungsprozesse transparent machende » Werkstatt-Projekt« zeigte beispielhaft: Spracharbeit kann spielend Ausstattungsaufwand ersetzen.

INFORMATIONEN

Premiere am 16. November 2006 im Studiotheater Expo-Plaza 12 um 19:30
Weitere Vorstellungen: 17., 18., 19. 23., 24., 25., 26., 30. November, 1., 2., 3. Dezember 2006 jeweils 19:30 Uhr

2007 Gastspiele in beim internationalen Schauspielschultreffen in Brünn und beim Treffen der deutschsprachigen Schauspielschulen in Salzburg.

BILDERGALERIE

Fotos: Martin Rohrmann

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