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Odradeck.Odradeckisch

MUSIKTHEATER von Franz Kafka / Hans Rudolf Zeller

Ein seltsames Ding, genannt Odradek, bewegt sich nach ganz eigenen Regeln im Haus des Erzählers. Odradek ähnelt einer kleinen sternförmigen Zwirnspule mit abgerissenen Zwirnen und stäbchenförmigen Auslegern, auf denen er aufrecht stehen kann. Er irrlichtert im ganzen Haus umher, manchmal ist er weg. Selten redet er, oft ist er stumm. Der erzählende Hausvater kann diesem Objekt, diesem Wesen weder Sinn noch Ziel zuordnen und die Vorstellung schmerzt ihn fast, dass Odradek ihn überleben könnte.

In dieser Geschichte scheint Franz Kafka die Vieldeutigkeit, die zahllosen Interpretationsversuche und das jahrhundertelange Überdauern seiner Werke anhand eines skurrilen, kleinen Wesens ausgedrückt und vorweggenommen zu haben.
Odradeks äußere Erscheinung wird mit Präzision beschrieben. Der Stil erinnert an die Berichte Kafkas, die er während seiner Arbeit in der Arbeiter-Unfallversicherung über technische Zusammenhänge verfasst hat. Diese Präzision der Beschreibung mündet in der Aussage „das Ganze erscheint zwar sinnlos, aber in seiner Art abgeschlossen“. Diese Feststellung gilt für viele insbesondere bürokratische Systeme.

Mit der "Sprache" Odradeks hat sich Hans Rudolf Zeller (* 1934 in Berlin) ein deutscher Musiktheoretiker, Essayist, Komponist und Performancekünstler, bereits im Jahre 1965 auseinandergesetzt. Zeller hat aus Kafkas Urtext mittels verschiedenster Operationen, hinsichtlich Reduktion und Addition einen Lautext generiert, der die "Muttersprache" Odradeks sein könnte. Das Ergebnis der Operationen Zellers ist gewollt "Sinnfrei". Jedoch keineswegs "Humorfrei". Wie es im übrigen auch Kafkas Text nicht ist!

Zellers "Lautkomposition" "Odradek.Odradekisch" wird einen großen Raum in unserem Musiktheatralischen Abend einnehmen! Wir werden uns jedoch auch mit der wunderbaren Geschichte Kafkas auseinandersetzen, und diese auf ihre theatralische Umsetzbarkeit hin überprüfen. Somit soll es gelingen Zellers Komposition in ein szenisch theatrales Konzept zu integrieren.

Zellers Komposition wurde noch nie öffentlich aufgeführt und somit handelt es sich bei dem Projekt der HMT um eine Welturaufführung.
Eine humorvoll "Kafkaeske" Suche nach dem Sinn.

Mitwirkende

Regie und musikalische Leitung: Patrick Schimanski
Bühne: Grigorij Kravchenko (6. Semester Studiengang: Szenografie und Kostüm Prof. Colin Walker) FHH
Kostüme: Bärbel Trautwein (4. Semester Kostümbild Prof. Christensen) FHH
Musikalische Einstudierung: Burkhard Niggemeier

Es spielen: Jakob Benkhofer | Katharina Hintzen | Simon Jensen | Maike Jüttendonk | Andreas Müller | Mirka Pigulla | Maximilian Scheidt | Walter SchmuckSandro Šutalo 
Am Flügel Burkhard Niggemeier

Eine Produktion des Studiengangs Schauspiel der Hochschule für Musik und Theater Hannover in Kooperation mit der Fachhochschule Hannover.
Mit freundlicher Unterstützung der Berufsbildenden Schule Multimedia (MMBBS) Hannover.

INFORMATIONEN

Premiere am 01. Oktober 2009 um 19.30 Uhr im Studiotheater Expo Plaza 12.
Weitere Aufführungstermine: 02., 03., 04., 05., 06., 07., 08., 09., und 10. Oktober 2009 jeweils 19:30 Uhr

Eintritt 8€ | 6€ (ermäßigt) | 4€ Schüler und Studenten

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