»Hebbels Nibelungen sind Geschöpfe, in denen die Verschmelzung von Tierischem und Göttlichem zum Menschlichen noch nicht vollzogen ist. Sie haben Vernunft und Ethos, aber neben diesen stehen in noch ungebrochener Kraft Trieb und Instinkt.« So beschreibt der Kritiker und Autor Alfred Polgar das Opus Magnum des 1813 geborenen Friedrich Hebbel. Hebbel folgt in seinem »Trauerspiel in drei Abteilungen« sorgsam der Vorlage des »Nibelungenlieds«, das seit Beginn des 19. Jahrhunderts als deutsches Nationalepos wahrgenommen wurde, allerdings verzichtet er auf den mythischen Hintergrund der Erzählung und überführt die holzschnittartigen Figuren der germanischen Sage in psychologisch nachvollziehbare und zum Teil durchaus reflektierte Dramenfiguren – ohne aber dabei ihre ungeheuerliche Kraft aufzugeben. Und, wie im obigen Zitat angedeutet, Hebbels Figuren sind alles andere als moderne Mitteleuropäer: Von großen Emotionen geleitet gehen sie zur Erreichung ihrer Ziele und zur Erfüllung ihrer Wünsche skrupellos über Leichen.
BESETZUNG
Hebbels großes dramatisches Gemälde wird von Herbert Fritsch inszeniert. Im Rahmen der Kooperation mit dem Theater Bremen spielen Studierende des 5. Semesters gemeinsam mit dem Ensemble des Theater Bremen.
Es spielen: Jakob Benkhofer | Simon Jensen | Maike Jüttendonk | Maximilian Scheidt | Sandro Šutalo Sonka Vogt