Im langen heißen Sommer irgendwo in der russischen Provinz treffen alljährlich die unterschiedlichsten Charaktere zusammen – Landbesitzer und Arbeiter, Intellektuelle und Bauern, Ärzte, Künstler, Stadtgewächse und Landpomeranzen. Sie kennen sich gut, sind verwandt oder befreundet und verbringen alljährlich geruhsam ihre Ferien auf dem Landgut, das Wanja bewirtschaftet: „Die Federn kratzen, die Grille zirpt, es ist warm, behaglich.“ Doch dieses Jahr platzt die neue, junge Gutsbesitzergattin in die Gemütlichkeit und alles steht Kopf. Durch die schiere Anwesenheit der schönen Frau brechen unerfüllte Liebessehnsucht, unterdrückte Unzufriedenheit und lebenslange Wut sich Bahn: „Wenn ich normal gelebt hätte, dann hätte ein Schopenhauer aus mir werden können, ein Dostojevskij!“ sagt Wanja, und „Verstehst du, wenn es möglich wäre, den Rest seines Lebens irgendwie auf eine neue Art zu leben und alles Vergangene ist vergessen, verflogen, wie Rauch?“
Die Studierenden des 4. Jahrgangs erzählen Tschechows „Szenen aus dem Landleben“ aus ihrer Perspektive – als sommerliche Explosion der Gefühle. Regisseur Jan Konieczny inszenierte 2012 „Nach Moskau“ im Studio Theater und widmet sich nun mit „Onkel Wanja“ ein weiteres Mal seinem Lieblingsdramatiker.
BESETZUNG
Es spielen:
Günter Szynkarek (Gast) - Aleksandr Vladimirovic Serebrjakov
Anne Rohde - Elena Andreevna
Amelle Schwerk - Sofja Aleksandrovna
Roman Mucha - Ivan Petrovic Vojnickij
Nils Brünnig - Michail Lvovic Astrov
Eduard Lind - Ilja Iljic Telegin
Regie: Jan Konieczny
Bühne: Alina Dunker
Kostüm: Karoline Gundermann und Rebecca Moltenbrey
Diplomprojekt Studiengang Schauspiel HMTMH in Kooperation mit dem Studiengang Szenografie - Kostüm der Hochschule Hannover