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Der kalte Hauch des Geldes

Cowboykapitalismus an der Plaza

Der Goldrausch ist vorbei, die Verheißung der Freiheit im wilden Hinterland ist es auch bald - die Eisenbahnanbindung naht und mit ihr der zivilisatorische Ernst. Ein Fremder mit dem sprechenden Namen Nomoney kommt und fordert den örtlichen Großgrundbesitzer heraus. Und das Kaff El Plata, das bevölkert ist mit starken Kerlen und leichten Mädchen, wird unversehens ein Schlachtfeld ökonomischer Theorie. Und so fliegen plötzlich weniger blaue Bohnen durch die Gegend als Sprachstanzen vom "Glück als Rohstoff" und der "Urformel des dezentierten Subjekts".

Die Verhältnisse tanzen

Eisenachs Personal besteht immer weniger aus Figuren als aus Positionen; das gibt Jana Auburger, Puah Kriener, Leonardo Lukanow, Leo Kramer, Sophia van den Berg und Jan-Hendrik von Minden viel Spielraum für kleine Kabinettstückchen, ob nun von Minden als Gockel von einem Barden durch die Sperrholzkulissen tänzelt oder Kramer als Kopfgeldjäger Sam sich, ganz abgehängte Arbeiterklasse, vor einen Röhrenfernseher fläzt. Sie nutzen den Raum, der sich ihnen bietet; man kann hoffnungsfroh auf diesen Schauspielnachwuchs blicken.
Stereotypischer Sprech des Turbokapitalismus vom wird der Lächerlichkeit preisgegeben, der Western als Wiederkehr der immergleichen Glücksversprechen zugleich karikiert und analysiert. Die Verhältnisse tanzen, sie singen und musizieren auch - bis zum großen Showdown im Gegenlicht und dem endgültigen Metaebenenritt in den Sonnenuntergang

Von: Stefan Gohlisch
Neue Presse

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