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Die Gärten des M. Foucault

HANNOVER
Hochschule für Musik, Theater und Medien
DIE GÄRTEN DES M. FOUCAULT
ES SPIELTEN
Veronique Aleiferopoulos, Lukas Beeler, Leandra Enders, Justin Hibbeler, Emily Klinge, Clemens Krause, Paul Lonnemann, Leo Mathey, Cara-Maria Nagler, Nora Wolff
Regie: Stephan Hintze

ZUR PRODUKTION
Ein choreografisches Projekt des 3. Studienjah-res Schauspiel in Kooperation mit dem Studiengang Szenografie-Kostüm der Hochschule Hannover und dem Studiengang Popular Musik der HMTMH
Premiere: 10. Mai 2018 im Studiotheater
Expo Plaza, Hannover
Ursprüngliche Fassung: ca. 60 Minuten
17 Aufführungen

Teppiche sind Gärten. Alles scheint mehrdeutig, fremd, poetisch, rätselhaft. Wir hören einen Schöpfungsmythos, woher? Irgendwoher. Am Anfang war Wasser. Silberfuchs legt ein Haar von Coyote aufs Wasser und so entsteht die Welt. Was hat das zu tun mit dem, was wir sehen? Drei undefinierbare Wesen mit gestrickten Masken über dem Kopf sitzen nebeneinander, in Teppiche gehüllt. Was könnten sie sein? Beduinen? Trolle? Wilde? Ein neues Volk, ein neues Land, kreiert von den zehn Schauspieler*innen aus Hannover. Das Volk der Motten im Land der Teppiche. Sie reden in einer unverständlichen Sprache miteinander, kleinen, huschenden Lauten. In ihre Welt dringen Menschen. Sind das Höhlenforscher? Entdecker? Sehr wissenschaftlich wirken die nicht. Das sind die Trickser, die Ausbeuter, auf der Suche nach dem fliegenden Teppich.
Sie machen wenig Worte, sie reden mit den Körpern. Die fünf Schauspielerinnen und fünf Schauspieler haben zwei Wochen improvisiert, und was man mit Teppichen auch nur machen kann, das zeigen sie. Sie sind locker und beweglich, sie machen Slapstick und Pantomime, zeigen groteske Szenen, wechseln ständig die Rollen, vom Trickser zur Motte und zurück. Einfach die Strickmaske drüber gezogen und fertig. Das gibt ein schönes Verwirrspiel, das man nicht immer durchschauen muss. Alternativ genießt man die Musik, die seltsame Menagerie, die verrückten Szenen.
Was aber ist nun mit M. Foucault? Der „erfand" die Heterotopie - Orte, die nicht eindeutig sind. Das sind hier die Teppiche, im Winter ein Teppich, im Sommer ein Garten und alles Mögliche zwischendrin. Ein Regenteppicn, eine Arche Noah...
Geht es hier womöglich darum, dass die Schauspieler Räume erfinden, Sehnsüchte ver-folgen? Ihre Fantasie laufen lassen, der ihre Körper folgen? Ja, Teppiche können Gärten sein. Und die Schauspieler tanzen in den Gärten des Herrn Foucault. Bis eine neue Utopie lockt. Eine Frau und ein Mann verlassen langsam die Bühne, während sie einen Dialog sprechen (nach Bernard-Marie Koltès). Er fängt an, sie vollendet seine Sätze. „Ich möchte nach Afrika - in den Schnee. Niemand weiß, - dass es in Afrika schneit. Und es gibt weiße Nashömer, - die unter der Schnee durch den See gehen." Nashörner im Schnee, das können Teppiche nicht sein.

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