Solidaritätserklärung des Studiengangs Schauspiel (HMTMH) mit der Universität für Theater- und Filmkunst Budapest (SZFE)
Wir schließen uns der Erklärung unsere Kolleg*innen vom Mozarteum Salzburg im Wortlaut an:
Mit Entsetzen schauen wir auf die jüngsten Entwicklungen in der Kultur- und Bildungslandschaft Ungarns: Ein von der Regierung ernanntes Kuratorium hat die Leitungsbefugnisse der Budapester Universität für Theater- und Filmkunst (SZFE) übernommen und die Autonomie der Universität abgeschafft. Damit setzt die Orban-Regierung eine weitere einschneidende Maßnahme zur Eliminierung kritischer Positionen und zur bereits seit Jahren andauernden Umgestaltung der ungarischen Kultur- und Bildungslandschaft in ein Instrument zur Propagierung eines völkischen Nationalismus. Gleichzeitig entfernt sie sich mit diesem autokratischen und undemokratischen Vorgehen weiter von den Europäischen Grundrechten.
Wir sind höchst besorgt über die Ausschaltung der demokratisch gewählten Organe der SZFE und betonen die unverhandelbare Freiheit in Kunst, Wissenschaft und Lehre, die ein Grundpfeiler europäischen Selbstverständnisses ist. Ein an Nationalismus orientierter Kunst- und Bildungsbegriff hingegen gehört endgültig auf den Schrottplatz der unheilvollen Geschichte des 20. Jahrhunderts.
Wir solidarisieren uns mit den Studierenden, den zurückgetretenen Lehrenden, dem zurückgetretenen Rektorat und dem zurückgetretenen Senat der Budapester Universität für Theater und Filmkunst SZFE und fordern die uneingeschränkte Wiederherstellung der Autonomie der Universität.
Wir erwarten von den Regierungen aller EU-Staaten, dass sie auf die ungarische Regierung einwirken, den Leitungsgremien alle ihre Kompetenzen zurückzugeben.
Prof. Titus Georgi (Studiengangsleiter), Prof. Regina Guhl (Senatorin) Studiengang Schauspiel der Hochschule für Musik, Theater und Medien